Mit dem weltweiten Ausbau der Elektromobilität steigen die Anforderungen an die elektrische Sicherheit, die Zuverlässigkeit der Verkabelung und den Schutz sensibler Komponenten. Schrumpfschläuche spielen in Hochvolt-Systemen von Elektrofahrzeugen (EVs) eine zentrale Rolle: Sie übernehmen Funktionen der Isolation, Farbcodierung, mechanischen Absicherung und Abdichtung – unter extremen Bedingungen.
Anforderungen an Hochvolt-Verkabelung im Fahrzeugbau
Hochvolt-Leitungen in E-Fahrzeugen sind typischerweise mit einer Spannung von 400 bis 800 Volt belastet, in einigen Fällen sogar darüber. Die Kabel verlaufen in Motor-, Batterie- und Laderaumbereichen, wo sie Vibration, Spritzwasser, Ölen, Temperaturschwankungen und elektromagnetischen Einflüssen ausgesetzt sind. Die verwendeten Schrumpfschläuche müssen daher:- dielektrisch hochfest sein,
- temperaturbeständig (typisch –40 °C bis +135 °C, kurzfristig bis 200 °C),
- chemikalienresistent gegen Öle, Kühlmittel und Salzwasser,
- halogenfrei und flammwidrig (gemäß ISO 6722, SAE J1128 oder LV112)
- sowie UV- und abriebfest sein.
Anwendungsszenarien und Funktionen
Typische Anwendungen von Schrumpfschläuchen in EV-Systemen umfassen:- Kennzeichnung von Hochvolt-Kabeln mittels orangefarbener Schläuche
- Abdichtung von Kabelästen in Batteriemodulen oder Invertergehäusen
- Isolierung von Steckverbindern und Kontakten in Hochvolt-Kabelbäumen
- Zugentlastung und Vibrationsschutz bei bewegten Komponenten
- Dichtung gegen Feuchtigkeit (insb. bei Einsatz von Dual-Wall-Schrumpfschläuchen mit Innenkleber)